Bunt gewebter Klangteppich begeistert das Publikum

Schon die Überschrift „Konzert im Mai“, die der Schütte-Chor in der gut besetzten Kirche St. Cosmas und St. Damian für seinen Auftritt gewählt hatte, ließ erkennen, dass der Abend einem farbenfrohen Programm gewidmet war.

Petzen (dis). Unter Jürgen Schüttes einfühlsamer Leitung und knappen Vortragserklärungen breitete sich ein bunt gewebter Klangteppich aus, in dem bekannte Melodien sowie bisher noch nicht erlebte Stücke Platz fanden, welche Hans Ellenbeck an Klavier oder auf dem Akkordeon begleitete. Der Jahreszeit entsprechend herrschte musikalische Vielfalt vor, deren Nuancen in ebenmäßigem Schönklang und plastischer Textgestaltung vermittelt wurden.

Dazu gesellten sich flexible Dynamik, klare Deklamation und ein unverwechselbar weicher Sound, der die – in diesem Fall besonders gut aufgelegte – Formation prägt.

Mit „Swing, Swing, Swing“ und „Nun brichts aus allen Zweigen“ brachte die Gemeinschaft gleich fröhliche Klänge ins Konzert. Anschließend sorgten „Amor im Nachen“ und das vielstimmig ausgehorchte „Ecco mormorar l´onde“ von Monteverdi für Publikumszuspruch, der sich im reizvoll modernisierten „Mein Herz hat sich gesellet“ aus dem 15. Jahrhundert fortsetzte.

Danach machte die Crew unterschiedlichste Klangebenen bei „Alle Birken grünen“ nach Löns-Texten, einem sopranistisch umrahmten, innig erzählten „Abe schaugn“ und „Summerlang“ aus Österreich aufs Schönste sinnfällig. Auch der „Sommerpsalm“ gab dem Team Gelegenheit, viele Facetten auszuloten. Stilistische Flexibilität forderten in dem Schweden-Trio darüber hinaus „Vem kan segla“ und „Stemning“ (Stimmung).

Mit einem zwingenden musikalischen Konzept begegnete das Ensemble darüber hinaus dem durch Elisabeth Reineke intensivierten Mutter- und Tochterstreit in „Der rote Sarafan“ sowie einer temperamentvollen „Kalinka“. Kerstin Thielers hingebungsvoll ausgeformtem „Somewhere over the rainbow“ lauschte das Auditorium ebenfalls mit Genuss. Zur Effektsteigerung dienten der argentinische Tango „El corazón al sur“ und ein nachdenklich stimmendes modernes „Weit, weit weg“.

Als Zugabe für den anhaltenden Beifall wurde zur Freude des mitsummenden Gäste „Mein Vater war ein Wandersmann“ in den Raum gestellt.

Schaumburger Nachrichten, 02.05.2011
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Foto: Rainer Tschenett