Kompositionen alter Meister
Eimsheimer Doppelquartett und Schütte-Chor aus Bückeburg singen in Kirche
Von Werner Baum. Kostproben des klassischen Chorgesangs mit Kompositionen alter großer Meister, die bis ins Mittelalter reichten, waren beim gemeinsamen Konzert des Schütte-Chores aus Bückeburg mit dem Eimsheimer Doppelquartett zu hören. Beide Chöre sind seit zehn Jahren befreundet.
In der katholischen Kirche in Eimsheim, deren Baugeschichte bis ins Jahr 1303 zurückgeht, reichten für den Chorabend die Plätze nicht. Allerdings zeigte sich, wie stets bei überwiegend geistlicher Musik, deren Noten und Texte teilweise im Mittelalter entstanden, dass eher Bürger im Alter von über 50 Jahren Interesse für den Chorgesang aufbringen.
Helmut Kadel, Sprecher des Doppelquartetts, erinnerte nach der Begrüßung der Freunde aus Bückeburg und der Zuhörer an das Kennenlernen der beiden Chöre 1999 beim Freundschaftssingen in Weinolsheim. Zwei Jahre später reisten die Eimsheimer nach Bückeburg in der Nähe der "Porta Westfalica". Noch heute würden im Schütte-Chor, der sich 1975 gegründet hat, ehemalige Mitglieder der einst weltbekannten "Schaumburger Märchensänger" aktiv singen. Der junge Chor habe damals viele Konzertreisen in Europa und Amerika durchgeführt. Mit ihrem Dirigenten Jürgen Schütte reiste auch der Schütte-Chor auf internationalem Parkett genau wie die Märchensänger in der Welt herum und konnte viel Erfahrung sammeln.
Das Doppelquartett habe die Katholische Kirche als Veranstaltungsort ausgewählt, da die Spenden der Besucher dazu beitragen sollen, die Kreuzwegbilder zu restaurieren. Um die Konzentration der Sängerinnen und Sänger sowie der Besucher nicht zu stören, verzichteten die Besucher - was gar nicht so einfach war - manchmal auf den Applaus. Das Herabfallen einer Stecknadel wäre zu hören gewesen. Das Programm der 30 Darbietungen war gut abgestimmt, es gab keine Wiederholungen. Chorlieder, die teilweise bis ins 16.Jahrhundert zurückreichten, Melodien aus der Romantik, geistliche Musik und Volkslieder füllten die Partituren. Im Repertoire waren überwiegend Preisungen, die den Herrn der Schöpfung und der Natur loben.
Die gemeinsamen Auftritte der Bückeburger und Eimsheimer zu Beginn sowie am Ende des Konzerts wurden mit mehr Männerstimmen ebenfalls harmonisch aufgenommen. Dies wurde besonders bei den Liedern "Locus iste" und "Der Tag mein Gott ist nun vergangen" deutlich. Nachdem der letzte Akkord beim Lied "Nun danket all und bringet Ehr" verklungen war, setzte der langanhaltende Beifall, der schönste Lohn für die Sängerinnen und Sänger, ein.
Für die Zusammenstellung des Programms zeichnete der Eimsheimer Leiter des Doppelquartetts, Franz-Josef Schefer, verantwortlich. Zu Beginn hatte er mit dem bekannten "Andante Religioso" aus der 2. Orgelsonate von Felix Mendelssohn Bartholdy Aufmerksamkeit erzielt.
Eimsheimer Doppelquartett und Schütte-Chor beim gemeinsamen Konzert
in der kath. Kirche in Eimsheim am 12. September 2009
erschienen: Allgemeine Zeitung Mainz, 17.09.2009
Landeskrone, 17.09.2009